Viviers – La Roche de Glun

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Reise-Km 2683 - 2751

Tag 218 - 221 (18. - 21.04.24), Wetter: sehr wechselhaft, noch immer Mistral mit bis zu 7 Bft in Böen, ansonsten bis 13°C, Wasser dto., nachts Abkühlung auf 5°C

In Viviers gönne ich mir eine Pause für 2 Nächte, es liegt sich ganz wunderbar und umsonst an dem noch nicht mit Stegen für die Saison vorbereiteten Steg. Zwischendurch macht hinter der „Lotus“ ein norwegisches Motorboot fest. In Gesprächen mit dem Schwiegersohn des Skippers, dem Birkir, erfahre ich, dass auch sie das Boot vom Winterlager an der Côte d´Azur nach Norwegen nach Fredrikstad zurückfahren werden. Die haben es bis nach Hause wohl doppelt so weit wie Ich!

Skipper Jens

Mit dem Klapprad fahre ich Einkaufen und dann in die Altstadt, die aussieht, als wäre darin die Zeit stehen geblieben, man taucht in eine andere, vielleicht mittelalterliche Welt ein. Auf dieser Reise habe ich schon einige alte und oft herausgeputzte Stadtkerne gesehen, aber das hier ist absolut unverbraucht: keine Reklame, keine neuen Laternen, keine Souvenir- oder sonstige Tourishops, nur ab und zu ein kleiner Laden wie man ihn von früher kennt für die Bewohner mit Dingen des täglichen Bedarf. Man kann nur hoffen, dass dieses Kleinod so erhalten bleibt. Mehr dazu: https://meinfrankreich.com/viviers-an-der-rhone-sehenswert-und-interessant

Maison des Chevaliers
Altstadtgasse
Altstadtgasse
Platesau mit Blick zur Kathedrale
Blick nach Norden
Dächer der Unterstadt
Platanenweg zum Hafen

Am Abend vor der Abfahrt, es ist Freitag, bemerke ich an dem Kanutensteg hinter dem Norweger gegen 23.00 Uhr schreiende Jugendliche, insbesondere ein Mädchen ist geradezu hysterisch. Mangels Sprachkenntnisse verstehe ich kein Wort, sehe aber, das etwas auf diesem Plastikwabensteg brennt. Dann ist es mit einem Mal ruhig und wenig später brennt dieser Steg in der Mitte lichterloh, wenig später kommt auch Feuerwehr und Polizei. Die Beamten interessieren sich für meine Angaben wenig, auch mein Hinweis auf ein Griffrost und eine Plastiktüte in Nähe des gelöschten Festmachers wird offenbar ignoriert. Diese Spuren liegen da morgens immer noch. Sei´s drum, nicht mein Job!

Treibholz mit Fahrgäste

Nach Viviers geht es weiter bergauf, ich will die 100-km-Marke reißen, davor liegen noch die Schleusen in Châteauneuf du Rhône, Logis-Neuf, Beauchastel und Bourg-lès-Valence (Nr. 6 – 7, noch 139 bis zum Rhein).

der breite Rhônekanal
im Bassin de Vitesse

Nächster Halt ist der Altarm der Rhône bei 98 Km mit dem Städtchen La Roche de Glun. Von dort geht es zum Km 1 nach Lyon, wo dann die Sâone weiter nach Norden führt. Ich hoffe, dass sich bis dahin das Wetter entspannt. Langsam wird es nervig, der Mistral mit seinen Böen bis zu 7 Windstärken baut hier auf breiteren Rhône-Abschnitten derart kabbelige Wellen auf, wie man sie von der Ostsee bei Schietwetter kennt! In einem Bereich nahe eines Atomkraftwerkes im „Bassin de Vitesse“ ist es so heftig, dass die „Lotus“ mit jeder Welle bis über das Deckshaus gewaschen wird und das eine geschlagene Stunde lang. Spaß geht anders.

Schleusen nach Vorschrift mit Rettungsweste, Schleusenausfahrt
Anleger bei La Roche de Glun

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