Villasimius – Cala Ginepro

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Tag 160 - 164 (29.08. - 02.09.2023), Reise-Km 1691 - 1890

Wetter: sommerlich warm bis 30°C, 1 - 8 Bft.

Der Maestrale ist noch nicht durch, die Ostseite von Sardinien ist zum Teil davon abgedeckt, dennoch fegen bis zu 8 Windstärben aus NW über die Gebirge und machen das Segeln zur Arbeit. So auch am Dienstag, wo die „Lotus“ von der Ankerbucht bei Villasimius in Richtung Porto Corallo nach N weitersegelt. Zunächst mit einer ausreichenden 4 gestartet, entwickeln sich diese böenartige Winde mit rasanten Windschlägen zu einer 7, das Ziehen und Fieren der Tücher artet zum Stress aus. Schließlich belasse ich es bei kleinen Dreiecken und bin dann bei 4 Bft. etwas langsamer, aber für die nächste Böe richtig aufgestellt.

Gegen 14.00 Uhr wird es dann jedoch arg, es heult und jammert in der Takelage, die Gischt der Wellen reißen ab, es sprayt und ich hole weiteres Tuch ein, während sich mit einem knallartigen Schlag das Dinghi umdreht und seine Unterseite zeigt. Das macht es eigentlich erst ab 30 – 32 kn und ein schneller Blick auf den Windmesser zeigen kurzfristig 36 kn, eine 8.

Das Dinghi hieve ich an die Badeleiter und binde es an einer Klampe fest, es fährt somit nur noch auf den achterlichen Endkonen.

Fieren

Bucht vor Villasimius
kleines Tuch Richtung Corallo

Zwei Stunden später, hinter der Marina Corallo fällt am Rande einer Badebucht der Anker, der Wind hat sich gelegt, es sind nur noch 3 Bft. und es beruhigt sich. Die Kontrolle aller wichtigen Teile an dem Boot geben kein Anlass zur Sorge, es ist alles heile und ich kann mit dem Dinghi an Land, etwas einkaufen und eine Kleinigkeit essen.

Zuvor bekomme ich noch eine Nachricht von Hannes und Sabine, die am Badestrand spazieren gehen und mich vor Anker sehen. Wir verabreden uns für die nächsten Tage.

Ankerbucht nördlich der Marina Corallo
dto.
dto.

Weiter nach Norden. Mit Ingolf stehe ich im Kontakt, er ist noch in der Planung und nicht sicher, ob er auf Korsika zusteigen und mich nach Marseille begleiten kann: In der Firma fehlt ein Mitarbeiter, ein neuer muss eingearbeitet werden und eigentlich ist er nicht abkömmlich. Dennoch hoffe ich, dass ich ihn in Bastia am 10. oder 11.09. an Bord begrüßen kann.

Zwischen Sardinien und Korsika liegt die ca. 8 sm breite Straße von Bonifacio und dort ist ein Besuch der Bucht und des Hafens von „Port de Bonifacio“ geradezu zwingend, so Hannes. Die Zeitplanung könnte, auch in Hinblick auf Schwerwetterlagen knapp werden, Hafen- oder Strandtage stehen kaum noch im Programm.

Der nächste Termin ist um dem 28.09., wo mich mein Schwager Roman auf dem Weg von Spanien im Camper mit nach Hause nehmen kann. Bis dahin muss das Boot in Marseille, im Port St. Louis, aus dem Wasser, abgeriggt und grob gereinigt werden. So der Plan.

Ostküste Sardinien
Ostküste Sardinien

In den weiteren Tagen beruhigt sich das Wetter, der Mistraele ist offenbar durch und damit ist es schwachwindig geworden, von wenigen segelfähigen Abschnitten abgesehen. Aber dem Segler passt es nimmer, auch bekannt!

Dennoch, die Ostküste von Sardinien mit den hohen Felsen direkt an der Wasserkante und den Gebirgen dahinter sind schon beeindruckend.

Von der Port Corallo geht es weiter bis zum nächsten Ankerplatz, dieses Mal in eine kleine Bucht südlich der Stadt Arbatax, wo ich nach einer entspannten Nacht vor Anker neben vier weiteren Seglern morgens das Navigationslicht einkaufe. Es ist eine kleinere Version meiner originalen Ausstattung, aber es ist für die Bootslänge bis 12m zugelassen und ich baue es am Abend in der nächsten Ankerbucht, wo auch Hannes und Sabine mit der Elan 394, ihrer „Hansa“, vor Anker liegen, angebaut.

Ankerplatz Isola dell'Ogliastra, voraus die "Hansa"
Sabine und Hannes
aus der Plicht der "Hansa"
dto,
am nächsten Morgen aus der Plicht der "Lotus"
Ostküste Sardinien
dto.

Am nächsten Morgen, es ist der Freitag, geht es weiter, dieses Mal bis zu einer Badebucht „Cala Ginepro“ (Cala = kleine Bucht). Ich bekomme wieder lecker Abendessen an Bord der „Hansa“, ein netter Abend geht bald zu Ende und ich freue mich über dieses sehr sympathische Paar, Sabine und Hannes versorgen mich als Kenner des Reviers mit vielen Tipps und Zielen.

Ankerbucht Cala Ginepro
dto., die "Hansa" und die "Lotus"
Blick zurück am nächsten Morgen

Die „Lotus“ nimmt das letzte Viertel der Ostküste Sardiniens in Angriff, es ist September geworden und schon in diesem Moment bin ich wieder zu Hause, wie schön!

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