Uvala Lovisce – Hvar – Uvala Barbavisce/Brac – Split

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Tag 49 – 56 (07.05. - 14.05.2023) Wetter: sehr wechselhaft mit Regen, Wind von 1 - 5 Bft, mit sonnigen Abschnitten, bis 25°C, ab 14.05. Sturmtief über Split

Uvala ist offenbar das kroatische Wort für Bucht. Uns ist aufgefallen, dass alle besuchten Buchten mit Vornamen Uvala heißen, somit sind einige weiße Schimmel im vorherigen Blog.

Aus der Uvala Luka fahren Marco und ich am 07.05. mit dem Dinghi kurz um die Ecke in die Stadt Korcula, deren Altstadt soll auch entzückend sein. Tatsächlich macht Korcula mit seinem festungsartigen alten Stadtkern einiges her, wir sind wieder beeindruckt.

In einem Reiseführer wird darauf hingewiesen, dass diese Stadt der Geburtsort des weltweit bekannten Seefahrers Marco Polo und überhaupt eine der schönsten Städte in Dalmatien sei.

Blick zur Altstadt Korcula
Aufgang zur Festung mit Altstadt Korcula
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Stadttor
Korcula
dto.

Nach dem Besuch von Korcula fahren wir weiter zur kleinen Insel Scredo, wo wir in der schönen und bewaldeten Uvala Lovisce an einer Muringboje festmachen. Die gesamte Bucht ist mit diesen roten Bojen zugepflastert, mangels freiem Ankergrund haben wir uns eine gegriffen in der Hoffnung, dass wegen der hier noch herrschenden Vorsaison kein Marinero zum Abkassieren kommt. Dem war auch so und so genießen wir das kristallklare Wasser, die Ruhe und den Sonnenuntergang.

Schmetterlingssegeln
Scredo am Abend

Der nächste Halt ist Hvar, der Besuch dieser Stadt mit Festung wurde uns dringend empfohlen. Das Problem mit diesen touristisch voll erschlossenen Reisezielen ist, dass die Buchten davor mit den gewinnträchtigen Bojen an allen auch für das Ankern interessanten Plätzen versehen sind, davon ist nach kroatischem Regelwerk 150 m Abstand zu halten.

Das Festmachen an einem Stadtkai wird häufig mit deutlich über 100€ bemessen, der Bojenplatz für eine Nacht kostet nur die Hälfte.

In Hvar machen wir dennoch für den kurzen Halt von 3 Stunden zwecks Besuchs der Altstadt an einer Boje fest und gehen mit dem Dinghi an Land und in die Altstadt, die wie Dubrovnik wirkt und auch mit bezaubernden Plätzen, Kirchen und Gassen zu beeindrucken weiß.

Die Insel Hvar mit der gleichnamigen Hauptstadt wird hier als die Perle der dalmatinischen Küste bezeichnet und ist laut Wikipedia die viertgrößte Adriainsel (https://de.wikipedia.org/wiki/Hvar). Dort ist auch eine sehr frühe Besiedlung und ständig wechselnden Herrschaftsverhältnissen beschrieben.

Wir erklimmen die weit sichtbare Anhöhe der Inselhauptstadt mit der im Jahre 1287 von den Venezianern errichteten Festung. Oben wird zwecks Besichtigung der recht kleinen Anlage mit dem wenigen Inventar aber einer tollen Aussicht auf die Bucht vor der Stadt 10€ verlangt und wir befinden dass die Bilder, die wir unterhalb des Kastells machen, ausreichen sollten und Kroatien arm machen kann.

Festung Hvar
Altstadt Hvar

Nach einem kleinen Einkauf von Lebensmitteln zu Kurpreisen eilen wir zum Boot und aus dieser Bucht zu einer weiteren Insel, nämlich in die wirklich niedlichen Uvala der Insel Marinkovac und dem vorgelagerten Inselchen Mlin.

Uvala der Insel Marinkovac
Insel Marinkovac

Dort verbringen wir zwei Nächte im vor Anker auf kristallklarem Wasser und angenehmen sonnigem Wetter. Den zweiten Nachmittag umrunden Marco und ich die Südspitze der Insel mit der teils steilen Steinküste mit seinen bizarren Formationen, die erdgeschichtliche Verwerfungen offenbaren.

Steinformationen
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kristallklares Wasser

Wir haben sogar Angelglück mit Salamistücken an den Haken, es beißt ein kleiner barschartiger Fisch und ein recht kapitales Petermännchen, den wir aber wegen seiner giftigen Rückenstacheln wieder in die Freiheit entlassen, der kleine Fisch landet in der Pfanne.

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Petermännchen
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mein Abendessen, von Marco zubereitet
Abendstimmung
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Der folgende Tag (10.05.) führt uns in die Uvala Bobovisce der Insel Brac mit einem touristisch (noch) nicht erschlossenem kleinen Ort mit nur einer Konoba, wo wir Wasser bunkern und in einem der übllch teuren Minimärkte einkaufen können. Das Wetter wird wieder unbeständig, wir liegen aber relativ ruhig vor Anker in der Nacht.

Bobovisce/Brac
aufgegebener Kleintransporter in Bobovisce
aufgegebenes Boot in Bobovisce
kleines Schloss in Bobovisce

Weil wir uns Split ansehen möchten, auch ein empfohlener Programmpunkt, laufen wir am 12.05. in die Uvala Necujam der Insel Solta ein, in der Nachbarbucht mit dem Städchen Rogač westlich davon fährt eine Fähre täglich mehrmals nach Split und zurück.

Blick zur Bucht Rogač mit Fähre nach Split

Dazu müssen wir aber über den Hügel zwischen den Buchten wandern, es sind nur ca. 3 km. Nach der Überfahrt erfasst uns in dem großen Fährhafen sofort der touristische Strom in Richtung Altstadt.

Diese sehr sehenswerte Ensemble von römischen Palastresten und die darin und drum herum gebaute Altstadt ist tatsächlich der Ausflug wert.

Fähre nach Split
Fährhafen Split
Blick zur Altstadt
Diokletianspalast auf einem Plakat

Mittlerweile habe ich einige Stadtkerne aus dem Mittelalter gesehen, aber die Gassen und Plätze mit dem Diokletianspalast sind schon herausragend!

Es spiegeln sich in den Gemäuern der wichtigsten Hafenstadt Dalmatiens, wie häufig die griechischen, römischen und venzianischen Einflüsse wieder, man müsste tagelange Führungen mitmachen, um alles zu erfassen. Hauptattraktion ist aber dieser Diokletianspalast, der von dem gleichnamigen römischen Kaiser um 300 n.Chr. erbaut und später den Römern als Verwaltungssitz diente (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Split).

Reste des Palasts
dto.
dto.
dto.
Gewölbe darunter

Unser Gang durch die Straßen führt uns schließlich zu einer Parkanlage, die erhöht über Split wieder diesen faszinierenden Blick auf die Adria erlaubt. Dort finden wir hinter einer gastronomischen Einrichtung des Aussichtspunktes einen jüdischen Friedhof. Inmitten der seit 1945 nicht mehr genutzten Grabstätte stehen zwei Campingstühle, die zu einer kurzen Rast einladen. Wir genießen die Ruhe und den Ausblick, kein Tourist stört die friedliche Stille.

Blick auf Split
jüdischer Friedhof
Hafenpromenade Split

Insgesamt laufen wir in Split so um die 5 Kilometer, teils mit erheblichen Steigungen, es sollen noch mehr werden.

Zurück zu dem Fähranleger „unserer“ Insel Solta hoffen wir auf eine nahe Einkaufsmöglichkeit, unser Weinvorrat ist versiegt. Dazu müssen wir aber noch weiter westlich, etwa 3 Kilometer zur wohl höchsten Erhebung der Insel zum Städtchen Grohote auf gewundenen Straßen mit 10 – 12 % Steigung, uns ist warm. Mit dem Einkauf folgt der Marsch zurück in den Fährhafen, wo wir im Hafenimbiss wegen der Vorsaison zwischen zwei Gerichten der Abendkarte wählen können: Schnitzel mit Pommes oder Calamaris mit Pommes. Dazu gibt es Hafenkino an der Bootstankstelle, wo die Freitagsbetankung der Chartersboote vor dem Crewwechsel stattfindet.

Damenriege mit nichtamtlicher Beflaggung an der Hafentanke Rogač

Nach dem Abendessen habe ich eine Abkürzung über den Hügel zur Bucht mit der „Lotus“ gefunden, es sind nur 2 km. Die Wege sind tatsächlich in einer Karte auf meinem Handy eingetragen, aber man würde noch nicht einmal Ziegen diese Pfade heruntertreiben. Zurück auf dem Boot feiern wir den Abschied, Marcos letzter Abend ist angebrochen und uns brennen die Füße.

Abstieg zur Uvala Necujam
Uvala Necujam mit der "Lotus"

Die Wetterberichte verheißen nichts Gutes, mehrere Sturmtage sollen folgen und so machen wir uns früh zu einem winzigen Hafen, eigentlich nur eine kleine Bucht mit einem vorgelagertem Wellenbrecher unterhalb des Flughafens Split, auf.

Am Nachmittag steigert sich der Wind auf Beaufort 7, das Wetter wird stürmisch. Es ist regnerisch und grau verhangen mit sehr dunklen Wolkentürmen am Horizont als wir am späten Nachmittag von unserem Steg hinter dem Wellenbrecher einen Spaziergang zum nur 10 Gehminuten entfernten Airport-Gelände machen. In der Empfangshalle ist sogar schon der Flug von Marco am frühen Morgen des Folgetages auf der Abflugtafel gelistet.

kleiner Anleger hinter Wellenbrecher
dto. mit der Hai-760 von Ingolf
Empfangsgebäude Flughafen Split
dto.

Die Nacht wird sehr unruhig, wir schlafen wenig. Das Boot knallt ständig in die Fender am Anleger, die Leinen zerren an den Klampen, der Wind faucht durch die Takelage und immer wieder prasselt Regen schauerartig auf das Boot.

Auch der deutsche Nachbar Ingolf, auf seiner Hai-760 kann nicht schlafen und in der Nacht korrigieren wir mit Stirnlampen die Fender an den Booten, während Starkwindböen die Nässe um uns verteilen.

letztes Selfie mit Marco

Nach dem Kaffee am frühen Morgen macht sich Marco mit seinem Handgepäck Richtung Flughafen auf, er wird in wärmere Gefilde nach Hamburg fliegen, derweil es hier immer noch stürmt.

Marco auf dem Heimweg

Zum Frühstücken gehe ich dann mit Ingolf und seiner Nichte Julia, die auch heute nach Deutschland fliegt, in die nahe gelegene Pizzeria. Als langjähriger Kroatiensegler kann er wertvolle Tipps geben. Das derzeitige Wetter finde er ungewöhnlich, im letzten Jahr zur gleichen Zeit sei es wochenlang angenehm warm gewesen bei nur einem stürmischen Tag.

Laut Wetterbericht ist erst ab Donnerstag mit ruhigerem Wetter und ebensolchen Seeverhältnissen zu rechnen. Aber auch diese Umstände gehören zum Reisen.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Ingolf Jorra

    Hallo lieber Thomas
    bereits in der Uvala Necujam lagen wir ja gemeinsam vor Anker , dort noch ohne uns zu kennen aber Dein besonderes Segelboot hatte bereits meine Aufmerksamkeit geweckt.
    Um so schöner, daß wir uns jetzt hier, wenn auch unter doch etwas widrigen Bedingungen, kennen lernen konnten und einen super Abend auf Deiner Lotus verbracht haben.
    Fazit; Ich habe ein interessantes Boot nun auch von innen kennengelernt und viel wichtiger , einen besonderen
    wenn ich so sagen darf, selenverwandten
    Menschen noch dazu
    Ingolf

    1. Skip

      Danke Ingolf!
      Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, auch die vier Sturmtage an dem Airport-Anleger, die werde ich nicht vergessen. Und selten habe ich auf der Reise einen auf Anhieb so sympathischen Segler getroffen. Danke dafür, auch für die vielen Tips für die folgenden Wochen, deine Kommentare im „Beständig“ bleiben neben den guten Erinnerungen!
      Windkarge Grüße aus Primosten und handbreit!
      Thomas

  2. Marco

    Hallo Thomas,
    vielen Dank für die wundervollen Erlebnisse auf der Lotus.
    Wir haben gemeinsam zwei ereignisreiche Wochen vor Kroatiens Küste verbracht. Unser gemeinsamer Trip wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.
    Lass es Dir ohne mich nicht langweilig werden. 😉
    Grüße aus Gusborn
    Marco

    1. Skip

      Danke Marco!
      Das war alles sehr kurzweilig und es ist schon anders, wenn sich die Erlebnisse teilen lassen. Du bist jederzeit wieder herzlich willkommen an Bord!
      Gruß aus Primosten!
      Thomas

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