Tag 18, Bröhl – Oberwesel

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Nach einem Abendessen im örtlichen Gasthof von Brohl-Lützing, wo zur Römerzeit Traß (ein Zusatzstoff für Zement) nach Xanten transportiert wurde und auch ein offenbar schmackhaftes Mineralwasser verfüllt wird, haben wir wiederum ein sehr ruhige, aber kühle Nacht verbracht und nach dem Osterfrühstück mit Eiern heimischer Zwergsperber ging es wieder raus auf dem Strom mit der ortsüblichen Gegenströmung von 4 – 5 kn.

Nach Hinterlegung der Liegebühr nehmen wir die nächste Etappe an Koblenz, dem Deutschen Eck, vorbei weiter bergwärts.

Die Gebühr übrigens in den Sportboothäfen berechnet sich zumeist mit der Bootslänge pro lfd. Meter, anfangs des Rheins mit 1€, dann irgendwann mit 1,20€, jetzt sind wir schon bei 1,50€.. Falls die Preise mit südlicher Richtung weiter nördlich steigen, habe ich keine Mittel mehr, bevor ich bin im Mittelmeer (ich weiß, der hat ein sehr langen Bart ;-).

Weiter geht es vorbei an der Industrieruine des AKW Mülheim-Kärlich. Dieses Zeugnis verfehlter Energiepolitik ist nach nur 100 Tagen Regelbetrieb im Jahre 1986 wegen mangelhafter und zu niedrigschwelliger Betriebsgenehmigungen durch das BVG stillgelegt worden (damaliger MP: Helmut Kohl) und als hässlicher Fleck am linken Rheinufer ein eher störender Anblick.

Vor Koblenz waren wieder haarsträubende Gegenströmung bei 6 – 7 kn zu realisieren, man hat bei naher Vorbeifahrt an den in den Strom gehängten Fahrwassertonnen das Gefühl im Wasser zu stehen.

Das Deutsche Eck bei Rhein-Km 692,3 beeindruckt insbesondere wegen des Gondelverkehrs von der Festung Ehrenbreitstein zum Deulschen Eck mit dem Kaiser Wilhelm I-Denkmal hoch zu Ross an der Moselmündung.

Der Genuss dieses Ensembles wird nur getrübt von zwei hoch motorisierten Motorbooten der Gleiterklasse, die in Höhe der angelegten Fahrgastschiffe offenbar ein Slalomrennen ausfahren und unser Inventar durch den Wellenschlag der zu dichten Begegnung in Unordnung bringen (es fielen die Kaffeetassen aus der Spüle!).

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Motorbootfahrer, aber diese Spinner mit ihrem Hohlraum im Schädel und dem mickrigen Gemächt im Schlüpfer bringen durch ihr Potenzgehabe eine ganze Wassersportabteilung in Verruf!

Dennoch, Sonnenschein und Landschaft wirken sich positiv auf die Stimmung aus, glätten die Seele und das Anlegerbier im Schutzhafen der Lahnmündung unterhalb der Burg Stolzenfels, ein offenbar frisch gestrichenes romantisches Schloss mit etlichen Verzierungen, könnte die Reise beizeiten vergnügungssteuerpflichtig machen.

Am 18. Fahrttag ist die Loreley Tagesetappe, im Vorfeld schon durch Information auf Engstellen und Strömungsverhältnisse eingewiesen, erweist sich diese anspruchsvolle Passage als leistbar. Der Autopilot steigt allerdings aus und unsere kleine Yacht lässt sich nur mit beherzten Ruderausschlägen in der Spur halten.

Dennoch, Schifffahrtszeichen und Karte machen diesen Abschnitt, der als Wahrschaustrecke der Loreley zwischen St. Goar und Oberwesel (bergwärts) unter Funkaufsicht eines speziellen Funkkanals gestellt ist, leistbar.

Wahrschau“, ein seemännischer Begriff, ist zuden ein Warnruf an die Mannschaft, Merksatz: „schauen und wahrnehmen“ und entstammt dem niederländischen „waarschuwen“, also warnen. Manche sagen, dass allein der Wortklang selbst gegen den Wind gerufen, vernehmbar bleibt und Umsicht walten lässt.

Der Abend am 18. Tag klingt aus in dem malerischen Oberwesel, wo der Schutzpatron St. Nikolaus als Schutzpatron über „Schiffer, Flößer und Fährleute“ in einer Hausecke wacht, beim Italiener mit Schwägerin und Nichte aus und Michael geht hernach von Ort (Danke Mick!).

Morgen steht das Binger Loch und Rüdesheim an, wo ich auf Geheiß von Jan zwingend verweilen soll und einen Tag länger verweilen möge, es lohne sich.

weitere Bilder: s. Bilder: https://fernwin.de/Bilder/

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. günter

    Hallo Thomas
    das sieht alles sehr gut aus,
    weiterhin viel Spaß,
    Grüsse aus Spliettau
    GÜNTER

    1. Skip

      Danke Günter!
      Den werde ich haben, das sonnige Wetter sorgt auch dafür!
      Grüße nach Splietau!
      Skip

  2. Petersen,Kerstin

    Lieber Tommy,unser Freund-nur so zur Info…haben unsere Saunaterasse vergrößert,so daß wir alle im Trockenen sitzen….viel Vergnügen und tolle Eindrücken, umarme Dich und vermisse Dich

    1. Skip

      Danke Kerstin!
      Du machst es einem aber auch schwer 😉
      LG, Thomas

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