Randersacker – Kitzingen – Haßfurt

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Reisetag 36 – 39 (06. - 08.05.22) Main-Km 259.5 – 355,5 Wetter: angenehm bei 15 - 21°C, windig bei 2 Bft., angenehm sonnig mit leichter Bewölkung

Nach der entspannten Nacht in der Anlegestelle Randesacker ist das nächste Ziel die Stadt Kitzingen, deren Besuch von Dieter empfohlen wurde mit einem Halt in der Sportbootmarina gleich hinter der Schleuse Kitzingen (Nr. 38). In dieser Marina war es wieder viel zu flach, ich rührte mit dem Prop wieder im Schlamm, ein sicheres Zeichen von zu wenig Wasser unter dem Kiel.

Auf der Suche nach einem Platz in Kitzingen Altstadt werde ich von einem Herrn eines größeren Motorbootes vor der „Alten Mainbrücke“ herbeigewunken, der mich auf der Suche nach einer Liegemöglichkeit offenbar beobachtet hat.

Hubert, so der Name des Skippers, bietet sogleich vor oder hinter seinem Boot oder längsseits Platz an und nimmt dann meine Leine zum Festmachen an.

Der Eigner der Nimbus 380 ist Wiener, spricht auch so und ist derart charmant, dass sofort eine vertrauliche Atmosphäre zwischen uns etwa Gleichaltrigen entsteht und beim abendlichen Bier im „Brückeneck“ bekomme ich eine Menge Tipps für den Rest-Main, dem MDK und der Donau.

Hubert lebt seit einiger Zeit auf seinem Boot, ist ebenfalls singlehanded unterwegs und schon quer durch Deutschland gereist, um als nächstes Ziel die Lahn zu befahren.

Und ich bin mir sicher, dass ich ihn anrufen kann, wenn es irgendwo hakt.

Die Landschaft wird wieder etwas flacher. Schade, an dieses hügelige Ambiente mit den Weinhängen kann man sich gewöhnen.

Apropos Wein: Nach dem Riesling in Rüdesheim, dem Grauburgunder in Lohr wird mir in Kitzing ein Rosé gereicht und alle sind sie lecker, fruchtig und frisch.

Letzteren genieße ich gegenüber meiner Liegestelle in Kitzingen an einer stufig gestalteten Mainterrasse, die mit Sitzpolster bestückt ist und zum Verweilen nahe des Weinstandes einlädt, wo wöchentlich wechselnd Winzer der Region ihre Schoppen anbieten und der Feierabend bei der hinter der Stadtsilhouette untergehenden Sonne eingeläutet wird. Sehr nett!

Überhaupt ist die Innenstadt von Kitzingen, mit den alten Gebäudefassaden der Plätze und Gassen zutiefst beeindruckend, alles wirkt prächtig in Szene gesetzt, selbst das Gebäude der öffentlichen Toiletten strahlt Geschichte aus.

 

Am Ende des 37. Tages mache ich in Schweinfurt an einer längeren Stadtpier fest. Dort bekomme ich in der Abenddämmerung Besuch von der örtlichen Polizei, die mich auffordert, den Liegebereich zu verlassen, es habe sich ein größeres Fahrgastschiff angekündigt. So liege ich gegenüber an einer Spundwand unterhalb eines Mühlenbetriebs, die keine Einschränkungen zu haben scheint.

Dennoch werde ich am nächsten Morgen von einer korpulenten Mittfünfzigerin in einem Fahrschulboot vor ihren vier Fahrschülern beim Frühstück mit dem Hinweis gemaßregelt, dass mein Festmachen dort illegal sei und wenn das die Wasserschutzpolizei wüsste.

Nach dem Frühstück lege ich ab und als ich vor einem Frachtschiff die Flussseite wechsele (in ausreichendem Abstand), bemerke ich hinter mir ein Boot der Wasserschutzpolizei, die längsseits kommen und mich freundlich darauf hinweisen, dass nächstes Mal die Seite hinter dem Frachter zu wechseln Funkwache auf Kanal 10 zu halten sei (ich war noch auf dem Schleusenkanal).

Zufälle gibt’s.

In vielen Städten wird reichlich Platz zum Anlegen für Fracht- und Ausflugsschiffe vorbehalten, Diese Bereiche sind für Sportboote gesperrt. Man braucht entweder eine Gestattung der jeweiligen Stadtverwaltung oder das Anlegen ist mit 200€ bußgeldpflichtig und damit zu teuer.

Mit einem tiefgangbehinderten Segelboot tun sich auf dem Main echte Probleme auf und so bleiben zumeist nur die großen Dalben außerhalb der Städte an den ausgewiesenen Liegestellen oder man findet freundliche Schleusenwärter, die das Liegen im Ober- oder Unterwasser gestatten.

Mit meinem Bruder Michael bin ich in Bamberg, seinem Studienort, am kommenden Mittwoch verabredet, wir werden eine prima Zeit dort verbringen.

Bis nach Bamberg bei Km 3 – 6 im Main-Donau-Kanal sind es von meinem Liegeplatz im Haßfurter Schutzhafen nur noch 29 Main-Km.

Und so verbleibe ich erst einmal hier in Haßfurt vermutlich bis Dienstag früh, dann folgt der Besuch des Ortes Eltmann mit dem dortigen Yachtclub (Km 369,4), wo eine Marine-Tankstelle die „Lotus“ mit Diesel versorgen wird.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Dieter

    Hey Thomas
    Wo liegst du genau in Haßfurt und hast du mal gecheckt ob der Hafen Bamberg von der Tiefe her für dich in Frage kommt.
    Der wäre für dich günstig

    1. Skip

      Hallo Dieter!
      Auf dem Übersichtsbild des Schutzhafens ist in der rechten Bildhälfte ein heller Turm, darunter etwas links ist ein kleiner weißer Fleck, das ist die „Lotus“. Meine Freunde von der WSP aus Schweinfurt haben sich neute nachmittag auch noch blicken lassen und den Liegeplatz abgenickt!
      In Bamberg soll der MBC Rebnitz-Main-Bamberg (Km 2 MDK) in seiner Marina eine Tiefe von 3m haben. Das passt 😉

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