Tag 128 – 130 (06. - 08.08.2022) Wetter: sommerlich heiß, bis zu 33°C, windig (stets NO) bei 3 - 6 Bft.
Wir haben die Halbinsel Kapidag umrundet, wieder bei ständigen Nordostwinden in allen Nuancen von 3 – 6 Bft. und querab bis achterlicher Welle in bis zu 2 m Höhe, die jeder Selbststeuerung den letzten Nerv raubt und dem Skipper ebenso. Aber man gewöhnt sich an alles.
Und wie jeden Tag im Marmarenameer legt der Wind spätestens um 16.00 Uhr noch ne Schippe drauf und es weht bis knapp 7 Bft. in die Nacht hinein.
Nach dieser Schaukelfahrt machen die „Nocht“ und die „Lotus“ im Hafen einer kleinen türkischen Stadt Narli fest, erstmals seit einigen Tagen auch gebührenpflichtig mit umgerechnet 13€ pro Boot.
Dafur gibt es Wasser und Strom unbegrenzt. Das Wasser, nicht unbedingt Trinkwasser, nutzen wir ausgiebig, um die Salzkruste von den Boot zu waschen.
Man hat mittlerweile das Gefühl, dass alles mit Salz durchtränkt ist, die Leinen und Festmacher sind steif, bald kann man die senkrecht hinstellen. Auch die Handtücher, die Bekleidung und alle Gegenstände am Boot fassen sich stumpf und leicht feucht an.
Wir hatten die Halbinsel Kapidag umrundet und für eine Nacht in Narli festgemacht. Danach führt der Törn weiter in Richtung der Meerenge der Dardanellen wieder bei ständigen Nordostwinden in allen Nuancen von 3 – 6 Bft. Und das bei Welle von querab bis achterlich in Höhen bis zu 2 m, die jeder Selbststeuerung den letzten Nerv raubt und dem Skipper ebenso. Aber man gewöhnt sich an alles, nur nicht der Autopilot, der steigt aus.
Und wie jeden Tag im Marmarenameer legt der Wind spätestens um 16.00 Uhr noch ´ne Schippe drauf und es weht bis knapp 7 Bft. in die Nacht hinein.
Nach dieser Schaukelfahrt machen die „Nocht“ und die „Lotus“ im Hafen einer kleinen türkischen Stadt Kamer fest, erstmals seit einigen Tagen auch gebührenpflichtig mit umgerechnet 13€ pro Boot.
Dafur gibt es Wasser und Strom unbegrenzt. Das Wasser, nicht unbedingt Trinkwasser, nutzen wir ausgiebig, um die Salzkruste von den Boot zu waschen.
Man hat mittlerweile das Gefühl, dass alles mit Salz durchtränkt ist, die Leinen und Festmacher sind steif, bald kann man die senkrecht hinstellen. Auch die Handtücher, die Bekleidung und alle Gegenstände am Boot fassen sich stumpf und leicht feucht an.
Das Städchen Kamer gibt sich beschaulich, auch hier zeigt sich en bescheidenes, aber offenbar zufriedenes Leben, die Mädchen und Frauen in den traditionellen bunten Gewändern und die westlich in knappen Kleiden aufgehübschten jungen Frauen stehen offenbar in keinem Gegensatz, es herrscht ein normales Dorfleben mit arbeitenden Männern an Fischerbooten oder in den Teestuben, die Damen machen Besorgungen mit dem Moped mit Beiwagen, dazwischen die ortsüblich streunenden Katzen und Hunde.
Es vergeht kein Tag ohne irgendwelche Probleme, dieses Mal ist es die Stromkapazität der Batteriestrom der Speicherbatterien ist soweit im Keller, dass Funk und Kühlschrank sich aus Versorgung nehmen.
Im Hafen sind an den Säulen für das Wasser auch Stromsteckdosen, Drehstrom und die blauen so genannten Campinganschlüsse, die europaweit genormt sind.
Dort schließe ich mein CE-Kabel an, ohne Erfolg. Eins Strommessung zeigt 50 Volt an. Das kann nicht sein.
Der kassierende Hafenmeister ist schon im Wochenende, die Gaststätte über dessen Büro lässt mich nachmessen, auch dort liegen in der Steckdose nur 50 Volt an. Ich merke, dass wir entscheidendes Wissen fehlt und man sichert zu, dass später einer kommt, der sich kümmert.
Der kommt aber nicht, es ist 19.00 Uhr durch und ich befrage zwei Motorbootfahrer bei den letzten Anlegern des Kais. Die wissen, dass nur die eine Stromsäule dort 220V liefert, die anderen davor sind fehlerhaft, außer man wolle Drehstrom nutzen, der ginge immer.
Hidzer und ich legen alles Verfügbare an Verlängerungen für ca. 120 m und ich kann meine Batterien laden.
Mit Halbwind bis später raumen Wind führt der Törn des nächsten Tages in die Straße der Dardanellen, wir verlassen das Marmarameer, das wegen der Marmorvorkommen, hauptsächlich auf der Insel Marmara nordwestlich von Kapidag, wohl diesen Namen bekam.
Und wieder herrscht dieses elend lange Schaukeln achterlicher Winde und Wellen im Boot, das letzte Drittel nur mit Genua. Das ist an sich kein Problem, die „Lotus“ macht bei den 5 Bft. ebenso viele Knoten an Geschwindigkeit, aber wenn dann der Wind nachlässt, bleibt noch genügend Welle über, die das Boot mächtig ins Rollen bringen. Ich habe mich in der Plicht angegurtet.
Die Einfahrt in die Straße der Dardanellen ist ein Trichter, neben dem Wind und den Wellen kommt nun eine Strömung von fast einem Knoten dazu, das seitliche Rollen des Bootes nur unter dem Großsegel nehme ich schon nicht mehr zu Kenntnis.
Das auch, weil in der Straße eine Zeitlang von Delphinen begleitet werde! Wie jedes Mal durchströmt mich ein kleines Glücksgefühl.
Es sind mehrere dieser eleganten Schwimmer, die von backbord nach steuerbord das Boot untertauchen und sich in den Verwirbelungen offenbar seitlich drehen, ich kann in dem klaren Wasser ihre hellen Unterseiten erkennen.
Lange vor der Einfahrt in den Schutzhafen von Lapseki, briest es derart auf, dass das kleine Dreieck im Vorsegel reicht, um entspannt bei 3 kn hinter die Schutzwälle und zur Längsseite der „Nocht“ zu kommen, nach der Einfahrt in den recht flachen Innenbereich natürlich unter Motor.
Lapseki, an der asiatischen Seite der Meerenge gelegen, ist eine umtriebige mittelgroße Stadt mit Fährbetrieb zur europäischen Seite vor einer großen Brücke, die Çanakkale-1915-Brücke über diese Wasserstraße (s. Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Dardanellen).
Die Wettervorhersage kündigt für den 08.08. Windstärken um 6 Beaufort an. Es wird ein Hafentag, Tynke, Hidzer und ich machen eine kleine Einkaufsfahrt in die Innenstadt und essen dort zu Mittag in einer türkischen Imbissgaststätte. Wir sind vom Essen begeistert, es ist lecker, leicht und schmackhaft.
Ebenso angetan sind wir von den netten Leuten, den Händlern und Gastwirten, die sich in ihrer unaufdringlichen und freundlichen Art stets bemühen, das Gewünschte zu erhalten.
Nur das Gewusel mit hupenden Autos, helmlosen Mopedfahrern und furchtlosen Fußgängern in den teils engen Gassen lassen uns im Durcheinander des Stadtverkehrs etwas verunsichert zurück. Aber es gibt keine brenzligen Situationen, offenbar achtet man aufeinander und lässt es entspannt angehen.
Ich habe den beiden Holländern schon am Vorabend erklärt, dass sich unsere Wege am Ende der Straße in Çanakkale trennen. Ich kann sie auf ihren Törn die Ostküste der Türkei hinunter nicht begleiten, dazu fehlt mir die Zeit.
Es ist schade, die Törns mit ihnen war so entspannt-spaßig, nett und kurzweilig, dass ich mich an diese Konvoifahrten gewöhnt habe. Es schmerzt ein wenig, diese lieben Mitmenschen zu verlassen und ich werde auf so manche Unterstützung verzichten müssen.
Aber meine Zeit wird knapp, ich möchte zum Winterlager Mitte Oktober in Montenegro sein und so werde ich die Meerenge der Dardanellen Richtung Westen zur Insel Limnos abbiegen, dort einklarieren und der Küste Griechenlands bis Athen folgen, um dann durch die Straße von Korinth in nordwestliche Richtung zu reisen.
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