Es war ´ne harte Überfahrt… Nein, über weite Strecken (insgesamt ca. 140 sm = 259,28 km) , nämlich um die Hälfte der 36 Stunden läuft der Diesel Stunde um Stunde, die „Lotus“ gleitet mit 3,5 – 4 kn durch das zumeist seichte Wasser von Korsika aus der Bucht Campomoro bis in die Ankerbucht „Port-Man“ der französischen „Il (=Insel) Port-Cros“.
Erst in der zweiten Hälfte der Fahrt erreiche ich endlich das angekündigte Windgebiet, wo es dann auf einem Halbwindkurs mit 6 Bft. über viele Stunden so heftig zur Sache geht, dass ich wieder auf Knien durch das Boot krabbeln muss. Dennoch, ich mache deutlich mehr Fahrt als unter Motor, den ich aber in den letzten beiden Stunden – es beginnt die nächste Nacht – wieder anstellen muss.
Der Ankerplatz an der nordöstlichen Ecke der Il de Port-Cross unterhalb des „Fort de Port-Man“ gehört wie die gesamte Insel zu einem Naturschutzpark (https://de.wikipedia.org/wiki/Port-Cros) mit reglementierten Ankerbereichen, zumeist ist die Bootslänge mit bis zu 12 m limitiert. Es ankert um mich herum in dieser offenbar beliebten Bucht also eher meine Bootsklasse, ein vereinzelter Katamaran und kein einziges Charterschiff mit lärmigen Crews wie man es aus der kroatischen Inselwelt kennt, kurzum: es ist sehr angenehm und entspannt.
So bleibe ich dort auch einen weiteren Tag, die Ruhepause ist zwingend.
Ich lerne an einem kleinen Strandabschnitt die französische Skipperin Sandra kennen, die auch im Dinghi mit drei kleinen Kindern unterwegs ist. Sie gibt mir ein paar brauchbare Tipps für die Weiterfahrt und empfiehlt dringend in der weiter westlich gelegene Bucht von „Port Cros“ mit dem gleichnamigen Ferienort an eine Boje zu gehen. Der Ort sei bezaubernd und der Besuch der Forts aus der Zeit Richelieus lohnend.
So verlege ich am Sonntag auf die Westseite der Insel in Sichtweite der Nachbarinsel Porquerolles und gehe da in der malerischen Bucht an die Boje Nr.8 in glasklarem Wasser mit Seegraswiesen und den bekannten Ringelbrassen in Mengen, die von wenigen etwas größeren Streifenbarschen begleitet werden.
Der Ort hat eine kleine Marina nahe den Fähranlegern und ist offenbar ein beliebtes Ausflugsziel und Taucherparadies, die Fähren verkehren im Stundentakt zwischen Festland und der Inselgruppe, es ist entsprechend voll. Ich kann mich aber nach Entrichten der Bojengebühr im Hafenbüro dem Trubel entziehen und wandere über geschlungene Pfade zum ersten Fort, dem „Fort du Moulin“. Diese Befestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert ist nicht für Besucher freigegeben, neben Privatiers bietet diese Burg auch Unterkünfte für Verwaltungsbeamte des Nationalparks. Kein so schlechter Wohnsitz, meine ich.
Aber weiter nach oben auf der Hügelkette erreiche ich das 1635 erbaute „Fort de l’Estissac“ und das ist zu besichtigen, der „Burgführer“ Simon, ein sympathischer junger Franzose, erklärt mir einige Details zu dieser Festung, erläutert z.B., dass auf der Hügelkette nacheinander mehrere Befestigungsanlagen wegen der ballistischen Weiterentwicklung von Schiffskanonen entstehen, die ersten beiden aus der Zeit von Kardinal Richelieu (unter König Ludwig XIII. als Premierminister die bestimmende politische Figur in der französischen Politik, s. «https://de.wikipedia.org/wiki/Armand-Jean_du_Plessis,_duc_de_Richelieu. ) und die höher gelegene Burgfestung „L´Émminence“, die nach Richtlinien des Kaisers Napoleon erbaut wurde. Da bin ich aber nicht mehr hinauf.
Stattdessen gehe ich zu einem kleinen Anleger, der am Ende der Ankerbucht etwas abseits des Trubels gelegen ist und lasse die Gegend auf mich einwirken und mir wird klar, dass ich diese bezaubernden Ecken des Mittelmeers vermissen werde. Ich weiß jetzt schon, dass mir dieses glasklare Wasser mit den Ringelbrassen fehlen wird ebenso wie das beständige sonnige Wetter, das bei 30° und darüber schon anstrengend ist, aber das Segeln mit diesen Temperaturen lässt auch eine 6 unter Segel zur Leichtigkeit werden. Auf der Ostsee kachelt es dabei unter tiefhängenden Wolken bei kabbeliger Welle und man hat die Segeljacke über dem dicken Pullover schon bis nach ans Kinn zugezogen und freut sich vielleicht, dass es jetzt gerade nicht regnet. Aber irgendwas ist immer!
Nach der ruhigen Nacht an der Boje fahre ich zum Festland der Côte d’Azur in die Marina Bormes-Les-Mimosas, ca. 22 sm östlich von Toulon und 66 sm von Monaco, um Diesel und Wasser zu bunkern. Der Tankwart ist ein netter Mann, er sieht meine Flagge und hat vielleicht Mitleid. Er besteht nicht auf die Selbstbedienung sondern übernimmt den Service, ich brauche auf der „Lotus“ nur den Stutzen in den Tank zu halten.
Anschließend geht die volle „Lotus“ in eine beschauliche Bucht unterhalb der Marina vor Anker, von wo ich morgen auf die Insel Porquerolles verlege, die ich auf Anraten von Simon auch dringend besuchen muss, steht da doch noch ein Fort.
Auf jeden Fall werde ich versuchen, dort am Abend eine Kneipe mit Fernseher zu finden; will ich doch mal sehen, wie sich ein Fußball-Länderspiel Frankreich-Deutschland (mit besiegter deutscher Elf, so steht es zu befürchten) hier anfühlt.
Guten Tag!
Nochmals vielen Dank, dass Sie mir einen kleinen Zettel mit Ihren Kontaktdaten hingelegt haben!
Es war mir eine große Freude, Ihnen auf Ihrer großen Reise zu begegnen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Danke, Simon!
Insbesondere für die überaus freundliche Art und Weise, mich in die Details des Forts einzuweihen. Es hat mir viel Spaß gemacht!
Viel Erfolg weiterhin mit „ihren“ Burgen und alles Gute!
Ich füge einen Kommentar hinzu, um Ihre Worte zu präzisieren. Unsere Unterhaltung auf Englisch war nicht die einfachste, wir haben viel gelacht!
Das Fort du moulin ist eher aus dem 16. Jahrhundert, es beherbergt nicht die Verwaltung des Parks, sondern eher Wohnungen für die Beamten, die andere Hälfte ist ein Privatbesitzer.
Die Verwaltung/der Sitz befindet sich im Castel Sainte Claire in Hyères (sehr gute Lage).
Das 13/14 Foto ist das 1635 erbaute Fort de l’Estissac und nicht die Eminenz.
L’Eminence ist ein Fort, das noch über dem höher gelegenen L’Estissac liegt und dank der Weiterentwicklung der Technologie und des Glockenschusses weniger gefährdet ist.
Dieses stammt aus dem 18. Jahrhundert und Kaiser Napoleon gab die Richtlinien vor (nicht Neapel).
Da es mit meinen Englisch-Kenntnissen auch nicht zum Besten bestellt ist, musste es Patzer geben. Ich habe den Text entsprechend korrigiert, Danke für die Unterstützung!
Guten Tag!
Nochmals vielen Dank, dass Sie mir einen kleinen Zettel mit Ihren Kontaktdaten hingelegt haben!
Es war mir eine große Freude, Ihnen auf Ihrer großen Reise zu begegnen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Danke, Simon!
Insbesondere für die überaus freundliche Art und Weise, mich in die Details des Forts einzuweihen. Es hat mir viel Spaß gemacht!
Viel Erfolg weiterhin mit „ihren“ Burgen und alles Gute!
Ich füge einen Kommentar hinzu, um Ihre Worte zu präzisieren. Unsere Unterhaltung auf Englisch war nicht die einfachste, wir haben viel gelacht!
Das Fort du moulin ist eher aus dem 16. Jahrhundert, es beherbergt nicht die Verwaltung des Parks, sondern eher Wohnungen für die Beamten, die andere Hälfte ist ein Privatbesitzer.
Die Verwaltung/der Sitz befindet sich im Castel Sainte Claire in Hyères (sehr gute Lage).
Das 13/14 Foto ist das 1635 erbaute Fort de l’Estissac und nicht die Eminenz.
L’Eminence ist ein Fort, das noch über dem höher gelegenen L’Estissac liegt und dank der Weiterentwicklung der Technologie und des Glockenschusses weniger gefährdet ist.
Dieses stammt aus dem 18. Jahrhundert und Kaiser Napoleon gab die Richtlinien vor (nicht Neapel).
Ich hoffe, ich habe alles richtig erklärt!
Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Ferien!
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Da es mit meinen Englisch-Kenntnissen auch nicht zum Besten bestellt ist, musste es Patzer geben. Ich habe den Text entsprechend korrigiert, Danke für die Unterstützung!