Fiskardo/Keffalonia – Nydri/Lefkada - Gaios/Paxos,
Tag 11 - 17 (27.03. - 03.04.2023),
Wetter: frische Nächte, tagsüber kaum Sonne, windig und nasskalt, böiger Wind bis 6 Bft.
Noch bei schönem Wetter bin ich Fiskardo mit Ziel Nydri an der O-Küste Lefkadas, wo ich das Winterlager für 2023/24 arrangieren will. Dazu hatte ich von Tynke und Hidzer, die gerade am Stiefelabsatz Italiens touren, den Typ auf den Pontonanleger von „Skorpios Charter“ mit dem deutschen „Conny“ bekommen, den ich am Abend des Donnerstag am Chartersteg treffe.
Conny, ein quirliger Mittvierziger mit deutlichem Umfang in der Mitte ist sehr freundlich, nimmt meine Daten auf und die Visitenkarte entgegen. Ende September mache ich bei ihm in der Bucht an der Mooring fest, der Preis ist okay.
Ich bleibe wetterbedingt noch einen weiteren Tag und lasse mir von Conny den Tipp auf eine kleine Wäscherei in der Innenstadt geben. Die Inhaberin der Dienste ist eine ältere Frau in Kittelschürze, die ein perfektes Englisch spricht und eine 10-kg-Tonne schranktrocken am nächsten Tag verspricht.
Das Hafenstädtchen Nydri ist wie viele Orte der ionischen Inseln stark touristisch geprägt, die großen Segelcharterfirmen sind auf Lefkas und besonders Preveza mit dem großen Binnensee zu finden, die ionischen Inseln bieten auf kurzen Törns unendlich viele Buchten zum Ankern, idyllische Hafenstädte und zumeist klares Wasser an den beeindruckenden Küstenformationen.
Die Fahrt von Nydri an die Nordspitze von Lefkas führt durch einen Kanal, der an einer Drehbrücke endet, die nur zur vollen Stunde den Wasserweg Richtung Preveza freigibt. Ich erreichte die Durchfahrt 40 Minuten zu früh.
Zunächst war das Ziel Antipaxos oder Paxos, aber wegen der aufkommenden 5 – 6 Windstärken bei achterlicher Welle von einem Meter greift Plan B, die schützende Binnenseite von Preveza, wo die „Lotus“ nahe der riesigen Areale von Cleopadra-Marina, Preveza- und Aktio-Marina eine ruhige Nacht vor Anker liegt, um am nächsten Morgen den Törn Richtung Norden wieder aufzunehmen.
Auf dem Weg dorthin werde ich von einem dänischen Kat überholt, der auch unter Motor und Segel (zum Stützen des Bootes wegen des massiven Wellengangs) in meine Richtung fährt. Nebenbei bemerkt habe ich noch keine griechischen Boote gesehen, am Abend bei der Einfahrt nach Preveza kommt mir eine Segeljacht unter polnischer Flagge entgegen und nun die Dänen. Insgesamt sind nur vereinzelte Segler auf dem Wasser, die Saison hat für die Schönwettersegler offenbar noch nicht begonnen!
Dort mache ich zwischen zwei Katamarane fest, der vordere ist das dänische Boot, wo Frank mit seiner Familie von der nordöstlichen Ecke Seelands/DK offenbar schon den zweiten Anleger ausgetrunken hat und mich dann auch zu einem Bier einlädt.
Der dänische Skipper ist im vorgangenen Jahr mit dem Kat durch den NOK in den englischen Kanal, über die Biscaya und Gibraltar in das Mittelmeer gefahren und will zu Ostern wieder zu Hause sein. Das Boot wird derweil huckepack auf einem Frachtschiff von Kerkyra (Korfu) in dänische Gewässer überführt. Den Preis dafür mochte er mir nicht verraten.
Der geschützte Stadthafen ist meine Wahl für das unstete Wetter mit Starkregen und ebensolchen Winden vor den nächsten Stopps in Kerkyra-Stadt und Saranda/Albanien.
Wohl deshalb hat auch eine spanische Yacht „Peixe“mit der jungen Skipperin Caroll und zwei ihrer Freunde, (Maria de) Mar und Marc, hier auch Unterschlupf gefunden. Da sie dringend Diesel braucht, hat Caroll sich einen Tankwagen kommen lassen, der auch noch die „Lotus“ mit 100 l Kraftstoff bedient, denn nichts ist peinlicher (und gefährlicher) als mit leerem Tank, keinem Wind und einer Menge Frust irgendwo vor Anker liegen zu müssen (wenn es gut gelaufen ist!).
Der Tankwart ist ein freundlicher Grieche, der sich als „Makis“ vorstellt. Sein Kleintanklaster parkt an der „Peixo“, der Tankschlauch reicht dann auch bis zur „Lotus“. Zum Bezahlen per Karte lädt mich Makis auf den Beifahrersitz ein, wir fahren zu seiner nahe gelegenen BP-Tankstelle und er bringt mich auch wieder zurück. Netter Service!
Nach dem Dieselbunkern fängt es an zu regnen, eher zu schütten, und das wird wohl bis in den morgigen Vormittag andauern. Wie auch in Deutschland ist hier noch lange kein sonniges Frühlingswetter.