Reisetag 227 - 231 (27.04. - 01.05.24), Wetter: es wird wärmer bis 20°C, zuweilen sehr regnerisch
Von Anleger in Trėvoux motort die „Lotus“ zum nächsten Campingplatzanleger nahe der kleinen Ortschaft Creches-sur-Suône bei Km 73, der kostenneutral bleibt. Das renovierende Ehepaar der nahe gelegenen Gaststätte erklärt mir, dass die Saison erst in der ersten Maiwoche starte und erst ab dann kassiert werde. Dieses freundliche Paar verlässt am frühen Abend das Campingplatzgelände und es wird einsam an Saône.
Am Morgen darauf geht es zum nächsten Etappenziel nach Tournus an den Stadtanleger, der offenbar recht beliebt ist, am frühen Abend sind alle Plätze vergeben. Bob hatte mich auf dem Weg dorthin überholt, er nimmt die Leinen der „Lotus“ am Ponton an.
Der folgende Sonntag ist nahezu komplett verregnet. In einer Regenpause machen die Norweger, die ich schon in Viviers traf, mit ihrer Risor 27AK, zunächst längsseits und dann an einem frei werdenden Stegplatz fest. Sie bleiben eine Nacht und der Skipper Jens fährt dann seinen Schwiegersohn Birkir mit Tochter Marte und Enkelin Spire zurück nach Lyon, wo sie den Flieger nach Norwegen nehmen, Sven wird dann den gleichen Weg nach Travemünde fahren wie von mir geplant. Von Birkir bekomme ich noch wertvolle Tips für die Reise durch den Götakanal in 2025 und er freut sich schon auf ein Wiedersehen in Fredrikstad.
Tournus (Km 112) ist eine reizende Kleinstadt mit mittelalterlich wirkenden Stadtkern und der beeindruckenden Kirche des Saint Philibert, die lt. Wikipedia. (https://de.wikipedia.org/wiki/Tournus) wegen der unterschiedlichen Gewölbeformen ein architektonisches Besonderheit sei.
Die engen Gassen der Altstadt und das Areal der Kirche entfalten ihren Charme besonders bei Dunkelheit (weitere Bilder s. Fotogalerie https://fernwin.de/bilder/).
Der Sonntag ist komplett verregnet und der Pegel der Saône steigt erheblich, die Reihen der Steinplatten der Uferbefestigung verschwinden nach und nach, die Strömung nimmt deutlich zu und der Fluss trägt Äste, Bauholz und ganze Baumstämme zu Tal.
Nach dem noch zum Teil verregneten Montag geht es dann weiter zu Berg. Bob berichtet, dass er kommende 1. Mai auch in Frankreich ein Feiertag ist, aber anders als in Deutschland bleiben hier die Schleusen geschlossen. Der erste Plan, deshalb die Schleusen Km 173 und 188 zu nehmen und dann am Feiertag freie Fahrt nach St. Jean de Losne zu haben, geht nicht auf, dem Holzmüll auf dem Wasser ist bei Dunkelheit nur schwerlich auszuweichen.
So mache ich Halt in der kleinen Stadtmarina von Verdun-sur-le-Doubs (https://de.wikipedia.org/wiki/Verdun-sur-le-Doubs), wo der Doubs mit heftiger Strömung durchfließt und nach kurzer Strecke bei Km 166,5 in die Saône einfließt.
Die Männercrew aus dem Schwabenland, genauer ausdem Bereich Hohenzollerund noch genauer aus den Gemeinden Empfingen und Haigerloch macht die „Lotus“ längsseits fest, wir kennes uns schon aus Tournus. In diese gesellige Runde gestandener und sympathischer Männer werde ich herzlich für den Abend aufgenommen und mit gegrillter Forelle, leckerem Beiwerk und dem ein oder anderen alkoholischen Getränk versorgt. Der Abend mit Gregor, Rudi, Herbert, Gerthold und Achim und wird lang, aber kurzweilig. Gregor ist der Skipper und im Besitz einer eigenen Peniche, die durch die Fernsehreihe „Down the Road – Die Abenteuerreise“ mit Ross Antony (1. Staffel, Folge 4 – 5, 2022) eine gewisse Berühmtheit erlangt hat.
Am nächsten Mittag starten wir unsere Boote, die Reise endet aber nach nur 6 Kilometern an der Schleuse Ecuelles, wo an erster Warteposition die sympathische Familie mit ihrer Nauticat 40 unter dem Dannebro (dän. Nationalflagge) festgemacht haben. Wir freuen uns über das Wiedersehen und warten nun gemeinsam mit anderen Booten wie auch das der netten Herrenrunde auf die nächste Schleusung.