Bratislava – Schutzhafen Pilismarót

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Reisetag 63 – 66 (01.- 04.06.) Donau-Km 1866 - 1705 Wetter: sonnig bis zu 30°C, windig bei 2 – 3 Bft., (N.z. 04.06. schwere Regenschauer)

Nach dem Start aus dem Industriehafen Bratislava steht die Fahrt durch den Schleusenkanal mit einer Länge von ca. 35 km Diese weitestgehend geradeaus und „über“ der Landschaft wie in einem Trog.bis zur Schleuse Gabčíkovo

Dem Donaubuch ist zu entnehmen, dass man sich für den Schleusenkanal über Funk anzumelden hat, ansonsten koste es eine Strafgebühr, die nach der Schleusung fällig wird. Das schöne Buch hat sich bezahlt gemacht!

Diese Schleuse (Nr. 72) ist bis auf Weiteres die letzte Trogfahrt gewesen, bis zum Schwarzen Meer dürfte keine Schleuse mehr kommen.

Nach 60 Fluss-Km finde ich den in dem Buch empfohlenen Donau-Altarm „Medvedov“, der bei Km 1806 linksseitig einmündet.
Der Autor des Donaubuches muss mit einem Boot unterwegs gewesen, dass deutlich flacher ist. Ich bin kurz vor der empfohlenen Anlegestelle an einem alten Restaurantschiff bei 1,40 im Schlamm stecken geblieben.
Das ist nicht tragisch, man steht halt und könnte da auch bleiben, wenn man nicht im Fahrweg stehen würde. Also mit Schub zurück und bei 2,20 m finde ich in der Nähe eine Ankerstelle und der selbige fällt dann auch.

Ich liebe diese stillen Plätze, diese Abgeschiedenheit mitten in der Natur, es kann entspannender nicht sein.

Nächstes Ziel: Esztergom/Ungarn bei Fluss-Km 1718,5. Schon bei der Anfahrt ist nach einer Linksbiegung die Basilika von Esztergom: die St. Adalbert-Kathedrale und die ihn umgebenden Reste des alten Königspalast erkennbar, es hat eine beeindruckende Erhabenheit und so hätte ist fast die schmale Einfahrt zur Marina Nautilus verpasst, wo ganz eng in einem Nebenfluss ein Anleger gehängt ist, an dem sich Boote der oberhalb liegenden Plätze vorbei zwängen müssen.

 

Schon etliche Stunden vor meiner Ankunft gegen 16.00 Uhr hatte ich mit dem Marinachef Atilla Papp telefoniert, der wissen ließ, dass man wegen Pfingsten eigentlich schon voll sei, aber für eine Nacht werde man etwas arangieren. Es hat geklappt und der Liegeplatz unterhalb des Dom ist bezaubernd.

Die Ungarn selbst sind es weniger, jedenfalls vereinzelte. Der Sundowner auf dem Steg mit zwei Herren in meinem Alter gestaltete sich schwierig und das nicht wegen der Sprachprobleme, sondern wegen meiner Meinung, dass Wladimir Putin einen hirnrissigen und völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine führt.
Es gestaltet sich dann so, dass nur die Fragen gestellt wurden – man wisse es ja nicht genau – wie etwa zu dem gebrochenen Versprechen der NATO, sich nicht nach Osten zu erweitern oder ob es nicht sein kann, dass man in der Ukraine nur Faschisten bekämpfe und ob es denn nicht möglich sei, dass man Putin in die Enge drängt oder ob denn nicht die CIA die etwa 100 Toten auf dem Maidan-Platz zu verantworten habe. Da habe ich mich dann in die Koje verabschiedet.

Die gewaltige Kathedralkirche des römisch-katholischen Erzbistums Esztergom-Budapest hat in ihrem Inneren ein gigantisches Altarbild, dass das größte sein soll, was jemals auf einem Stück Leinwand gemalt wurde.

Die gesamte Burganlage der ungarischen Könige ist mit den türkischen Belagerungen zerstört und nicht wieder aufgebaut worden, darauf hat man den Dom ab 1822 gesetzt.

Nach dem Besuch des Burgberges führt der Weg talwärts nur 17 Fluss-Km zu dem Schutzhafen Pilismarót, der Halt war auch wegen des Knackens in der Bowdenzuübertragung hinter dem Lenkrad notwendig, die Selbststeuerungsanlage versucht ständig, einen Widerstand dort zu überwinden und gerät ins Schlingern.
Ob der Ausbau der Übertragung etwas gebracht hat, wird sich zeigen.

Kurz vor dem Erreichen des Schutzhafens mündet linksseitig das Flüsschen Ipoly in die Donau, danach ist beidseitig der Donau ungarisches Staatsgebiet, davor war links noch die Slowakei.

Morgen geht es weiter durch das „Donauknie“ und damit eine ziemlich lange Strecke nur in südliche Richtung.
Auf Anregung von Dieter vom Erlenbacher WSC binde ich hin und wieder die Donaukarte mit dem aktuellen Standort ein:

Rechte: TomGonzales, major revision by Ulamm in April 2016, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Peter

    Thomas, ich beneide Dich. Gern wär ich dabei gewesen, es wurde aber, wie Du weißt, erfolgreich im Ansatz verhindert.

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