Reisetag 46 - 48 (15. - 19.05.22) MDK-Km 33,1 - 171, Donau-Km 2411 - 2399 Wetter: warm bei bis zu 27°C, windig bei 2 – 3 Bft., sonnig mit ganz leichter Bewölkung
Nach Bamberg mache ich Halt im Oberwasser der Schleuse Hausen und lasse die vwergangenen Tage mit Michael Revue passieren (Danke, Mick! Ohne dich hätte ich nie ein so tiefen Einblick in „deine“ Studentenstadt bekommen!) und fühle mich ein wenig einsam, weiß ich doch, dass derartige Kontakte bis auf weiteres eine Ausnahme bleiben werden.
Weiter geht es auf dem Main-Donau-Kanal, dessen Anblick im weiteren Verlauf eher nicht verwöhnt, dieser Wasserlauf ist bis zur Wasserscheide ein Industriekanal und zeigt sich auch so wie beispielsweise in Nürnberg.
Die Scheitelhaltung des Main-Donau-Kanals ist der Punkt der Europäischen Wasserscheide, wo im Main-Donau-Kanal das Wasser einmal über Main und Rhein zur Nordsee und zur anderen Seite in Richtung Donau zum Schwarzen Meer abfließt.
Und nur wenige Kilometer danach zeigt sich die Landschaft wieder lieblich-hügelig, saftig-grün und schlängelt sich hin und wieder , um so zuweilen an die Mosel zu erinnern. Allerdings fehlen hier in Bayern die Weinhänge.
Ansonsten weisen Schilder mit Wappen am rechten Kanalufer auf bayrische Bezirke hin, es zeigen sich die Wiesen am Ufer mit Blümchen, hin und wieder steht auch ein Schloss auf schroffem Felsen und in der Ferne dreht eine einsame Windkraftanlage seine Flügel.
Kurzum, eine bemerkenswerte Landschaft und in dieser Natur kann sogar die „Lotus“ die Flugbahn der heimischen Schwäne nicht stören.
Die letzte Schleuse auf dem MDK (Schleuse Kelheim, die 57.) hat wie die drei vorherigen jene Schwimmpoller, die das Schleusen sehr bequem machen. Bisher mussten ca. 15 Poller nacheinander neu belegt werden (mit Gummihandschuhe wegen des glitschigen Schlamms daran), nun legt man eine Leine um den einen Schwimmpoller, der wie ein Fahrstuhl entsprechend des absinkenden (oder ggf. steigenden) Wasserstandes des Troges in der Schleusenwand mitfährt. Die meisten Schleusen hab ich schon hinter mir.
Nach Kelheim mündet die Donau in den MDK, so scheint es zumindest auf dem Plotterbild.
Tatsächlich ist der Kanal ganz unspektakulär nach 171 Km zu Ende, es übernimmt nach der Einmündung die Donau mit Km 2411,3 (absteigend bis Sulina kurz vor dem Delta am Schwarzen Meer) und schon bei Km 2410 wird klar, dass neue Bedingungen herschen.
So fällt auf, dass die Strömung talwärts das Boot mit ca. 1,5 kn quasi anschiebt, das Ruder reagiert empfindlicher und die bisherigen Einstellungen des mimosenhaften Autopiloten sind wieder mal hinfällig.
Mittlerweile habe ich wieder eine Schleusenbekanntschaft geschlossen. Gestern in Dietfurt werde ich von einem Ehepaar im Alter meiner Eltern angesprochen, die von ihren Segelerlebnissen auf dem Bodensee und anderen Seen erzählen. Mit ihren trailerbaren Booten auf verschiedenen Gewässern brauchte es offenbar nicht viel, um prägende Erlebnisse im Wind, Fahrten und Urlaube zu sammeln.
Heute Abend im Oberwasser der Schleuse Bad Abbach will ich mein kleines Klapprad besteigen als ein netter Zeitgenosse auf seinem Holz-E-Bike „my ESEL“ (https://www.my-esel.com/) vorbeifährt, der nach kurzem Hallo sofort dieses einzigartige Pedelec vorführt und hernach mit mir noch in seine, wenn auch überschaubare, aber hübsche Stadt am Fuße eines Bergmassivs fährt. Dabei schildert er mir in aller Kürze die Sehenswürdigkeiten von Bad Abbach. Es wird schon dunkel und so bleibt es bei einer ebenso überschaubaren Tour zurück über den Altarm der Donau zur Schleuse.
Erst heute habe ich von Nico erfahren, dass Enna sich an einer Uni in Hannover für Mediendesign mit einem Bild mit dem Titel „Alles im Aufbruch“ beworben hat, dass auch meine lange Abwesenheit durch den Mittelmeertörn thematisiert. Das Bild kannte ich nicht und es bricht mir das Herz.
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Thomas
Jetzt bist du auf der Sonnenseite deiner Reise
Dieter