Reisetag 59 - 63 (29.05. - 01.06.22) Donau-Km 1979 - 1866 Wetter: 29.05.: regnerisch kalt bei max. 17°C, windig bei 3 - 4 Bft., ab 30.05. Wetterbesserung mit bis zu 27°C, windig bei 2 – 3 Bft., zumeist sonnig mit wolkigen Abschnitten
Nach dem Ankeraufholen brauchte es nur wenige Fluß-Km bis Tulln, das wiederum 50 Fluss-Km vor Wien liegt. Im Vorfeld zeigte sich, dass der Preis pro Nacht im Stadthafen bei ca. 50 € pro Nacht, hier in Tulln immerhin 20€ weniger verlangt wird. Wie gesagt, je südlicher…
Die Stadt Wien lässt sich von Tulln sehr gut mit dem dort etwa halbstündlich abfahrenden Zug und der U-Bahn innerhalb von 50 Minuten erreichen.
Am Vormittag des 30. steige ich nun in Wien aus der U-Bahn Linie 4 und umgehend im hektischen Trubel einer Großstadt mit zahllosen Menschen, vorzugsweise Touristen, Straßen- und Baustellenlärm und einer Vielzahl von Gebäudeensembles, Burg- und Gartenanlagen, die alle eine Wichtigkeit ausstrahlen, dass ich es mich fast erdrückt, es sind zu viele Eindrücke!
Alles braucht offenbar mehr Zeit zum Bestaunen, mehr Muße und natürlich eine gewisse Vorbereitung, bei mir alles Fehlanzeige.
Wien ist großartig, aus jeder Mauerfuge der herrlichen Gebäude, Schlösser und Kirchen im 1. Bezirk strömt der Hauch der Geschichte der Römer, der Türken, der Kaiserzeit bis hin zur Neuzeit der internationalen Tagungen von OPEC, OSEZ usw.
Ich habe in diesen wenigen Stunden nur ein Bruchteil dessen gesehen, was nötig wäre.
Schlussendlich habe ich ob der zahllosen Sehenswürdigkeiten resigniert, habe mich mittags in die Schlange zu Wiens bester Bratwurstbude beim „Bitzinger“ gestellt und einige Straßenzügen weiter sowie zwei Stunden später auch in ein typisches Wiener Cafe besucht, um dort einen „Verlängerten“ und dazu warmen Apfelstrudel zu genießen, beides war köstlich!
Dieses kleine Formtief ist wohl auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich allein unterwegs bin und derartige Highlights wie Wien besser mit der Partnerin zu erleben sind. Gut, das lässt sich mit einer Städtereise nachholen, es wären aber so viele Orte und Erlebnisse auf dieser nun schon über 60 Tage dauernden Reise zu teilen gewesen.
Und ich habe erst kurz vor der Slowakei die Hälfte der Strecke von 3794 km geschafft.
Ich hatte vor, den Folgetag für einen weiteren Besuch Wiens zu nutzen, befürchtete aber, dass meine Stimmung noch trüber wird und habe deshalb den Dienstag im Hafen Tulln für Einkäufe sowie kleinere Reparaturen, Faulenzen und einer Radtour in die Stadt Tulln a.d.D. genutzt.
Vormittags hat mich noch ein Wiener Freund vom Nachbarn Marco besucht, der die „Lotus“ von Timmendorf/Poel (2019) kennt, und ihm konnte ich Campinggaz im „Lagerhaus“ besorgt (Danke Matthias!).
Auf der Eindeichung der Donau nach Tulln kommt am Denkmal des römischen Kaisers Marc Aurel vorbei, der einige Jahre seiner Regierungszeit zur Grenzverteidigung am Donaulimes und im Reiterlager Comagenis (heute Tulln) verbracht haben soll, und an einem Hundertwasser-Schiff, das in Tulln gerade restauriert wird.
Vorgabe ist es fortan, mehr Strecke zu schaffen, um so dem Gefühl der endlosen Flussfahrt zu begegnen.
So bin ich heute am 01.06. bereits hinter Bratislava (talwärts gesehen) bei Donau-Km 1866, wo ich in einem Industriehafen mit der Abendsonne festmache und sehr entspannt liege.
Somit bin ich der Slowakei und habe auf der Fahrt mit dem Fluss-Km 1897 über die Hälfte der gesamten Flussstrecke bis in das Schwarze Meer gefahren, ab jetzt geht es wirklich bergab!
Ohne Schleusen flutscht es ziemlich gut durch 😉
Ruckzug kommt das Schwarze Meer.
Thomas setze doch bitte als ein Landkarten Ausschnitt in dein Bericht.
Du bist ja schon in Gegenden unterwegs, wo unsereins gar nicht mehr hin kommt.
Anlegestellen zu übernachten wird’s auch immer mehr für dich geben oder
Viel Spaß noch
Dieter
Hallo Dieter!
Die letzte Schleuse dürfte hinter mir liegen! Danke für die Anregung, ab jetzt wird die Karte eingearbeitet.
Grüße, auch an die anderen vom Club!
Thomas