Wetter: wechselhaft mit viel Regen, 2 – 5 Bft., bis 18°C
Im WSA-Hafen Uelzen startet die „Lotus“ die letzte Etappe dieser Reise zur Teerhofinsel kurz hinter Lübeck in der Trave. Über den Tag begleiten mich zum Teil heftige Regenschauer, es ist kühl und der sonst so beschauliche Elbe-Lübeck-Kanal ist nur eingeschränkt zu genießen. Da ich wegen des andauernden Regens auch keine Lust auf Mölln habe, ziehe ich bis zur Trave durch. Die letzten Schleusen, es sind in der Summe seit Port-Saint-Louis-du-Rhône 172, leiste ich teils bei strömenden Regen ab, kein wirklicher Spaß!
Passend zum Wetter ist auch meine Stimmung leicht eingetrübt, gehen mir doch so viele Gedanken über die Reise durch den Kopf, episodische Schnipsel mit vielen Gesichtern und Erlebnissen, während die Schauer auf das Dach der 30er prasseln. Das liegt nun hinter mir.
Und natürlich fallen mir die Hitzewochen des vergangenen Jahres im Mittelmeer ein, das Baden in dem bis zu 27°C warmen und kristallklaren türkisblauen Wasser. Und Nicole, die das richtig genossen hat.
Für einen Nachmittag mache ich beim Schwiegersohn und den drei Enkeln in Artlenburg in der Artlenburger Seglergemeinschaft (ASG) fest und muss dafür ein kleines Stück Elbe zu Tal fahren. Die große Tochter ist wegen einer Fuß-OP nicht zu Hause, aber Michael lädt mich abends zum Gegrillten ein und ich fühle mich wieder ein Stückchen mehr zu Hause.
Tags darauf starte ich Richtung Lauenburg in den Elbe-Lübeck-Kanal, der nach dessen letzten Schleuse vor Lübeck zur Trave wird. Bei Km 6,5 gehe ich über Backbord an den nördlichen Altarm, der die Teerhofinsel umgibt und mache bei der „Neuen Travewerft“ der Familie Kregehr fest. Ich freue mich wieder hier zu sein und offenbar hat man mich nicht vergessen.
Im letzten Telefonat mit Tynke und Hidzer stellen beide fest, dass ich nicht so viel Glück hatte auf der Reise, das sei doch schade gewesen. Es stimmt nur zu einem kleinen Teil. Einige frustrierende Erlebnisse hat es gegeben, aber alle Probleme sind gemeistert ebenso die anstrengenden Wetterkonstellationen, auch da bin ich durch und zwar alles singlehanded. Unter dem Strich möchte ich keinen Moment der Reise streichen, ich würde es wieder tun, genau so!
In meinen Erinnerungen bleiben vor allen die vielen netten Menschen, die ich traf, die mir vielfach halfen und deren Geschichten ich hören und deren Zeit ich teilen durfte, danke dafür! Auch in der Heimat fand ich Unterstützung, sogar meine Eltern konnten helfen. Danke auch an Lutz, an Klaus-Peter (mein Motorheld!), an Dieter für Rat und Tat und mein Freund Jan aus Düsseldorf, der mich schon auf der Hinfahrt auf dem hochwasservollen Rhein wieder aufbaute.
Ein letzter Gedanke: Ich vermute, dass nicht viele Partner eine derartige Reise, nervenaufreibend, zeit- und kostenintensiv, mittragen und unterstützen. Danke Nico!